Experten-Biographie von Detlef M. Korus über Seher Serim
Üb-Erlebenskünstlerin mit Herz
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Ihrem hypnotisierenden Blick aus den schwarzblitzenden Augen Dich zu entziehen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Weil diese Rebellin Dinge gesehen hat, von denen zu träumen Du Dich immer gefürchtet hast. Mit 17 verlässt sie das Elternhaus für immer, aus Gründen, wie sie sagt, die hier nichts zur Sache tun. Sie wacht morgens auf, packt ihre Schultasche, ein paar Unterhosen, zwei Jeans, zwei Oberteile. Küsst ihre Schwestern und geht. Das Jugendamt vermittelt ihr einen Platz im betreuten Wohnen, bis sie 18 ist. Und auf einen Schlag ist sie: Auf sich gestellt. Allein.
Im Kühlschrank nix zu essen. Beim Discounter ergattert sie Fertigsuppen für 49 Cent, lebt buchstäblich von trockenem Toast. Margarine, geschweige denn Butter: viel zu teuer. Armut in einem „reichen“ Land, das kennt sie, schon der Opa kam als klassischer „Gastarbeiter“ Ende der 60er Jahre nach Deutschland; er erzählt, wie es ist, wenn Du ankommst, in dieses noch so fremde Land. Dich aufstellen musst in Reih und Glied, Dich jemand anbellt, Deinen Mund, Deine Zähne zu zeigen, um zu kontrollieren, „ob Du auch arbeitsfähig bist“. Dich zum Sporttest nötigt, als hättest Du Dich als Söldner, beworben, wo Du eins doch nur willst: Besser leben.
Die junge Seher nimmt als älteste Tochter das alles schon früh auf die Schultern. Spricht als erste der ganzen Familie Deutsch, rennt mit 16 Cousinen und Cousins zu jedem Elternsprechtag, um zu übersetzen, erledigt Formalitäten, hält Hände beim Arztbesuch — und ist ständig da: für andere.
Kapadokien, Anatolien — all das scheint in diesem Moment so weit weg — und doch so erschreckend nah, während sie den Stecker vom Kühlschrank zieht, um am Strom Geld zu sparen. Tief in sich weiß sie längst, dass sie das nie mehr zulassen wird, nicht zulassen kann: Wenn Menschen schlecht behandelt, erniedrigt werden, da lodert in Ihr ein Feuer auf, das Dich sicher verzehren wird, wenn Du es wagst, Dein Ego größer zu nehmen als alles andere. Das nennt sie: „Die Matrix leben“; das Gegenteil sein von allem, was wir in Wirklichkeit sind.
Not macht erfinderisch. Wenn eine diesen Satz neu bewiesen hat, sie heißt: Seher Serim. Die kellnern geht und die Fachoberschule absolviert. Die beim Praktikum in Kontakt mit dem Inhaber eines Versicherungsbüros kommt, sich bewirbt und genommen wird. Weil in ihren Augen dieses unglaubliche Feuer brennt. Ihr gefällt, dass Du nur einen Vertrag machen musst, um nicht für Zeit, sondern für den Auftrag entlohnt zu werden.
„Menschen sind oft einfach gestrickt; Du musst nur `rausbekommen, was sie brauchen“, das weiß sie intuitiv, eine Fähigkeit, die sie lebt wie keine. Strukturvertrieb und Schneeballsysteme, die allerdings sind ihre Sachen nicht, die sind ihr zuwider: Wo einer oben nur sitzt, sie sich leise fügen soll: Das weckt gleich den Drachen in ihr, den zu reiten sie zwar bestens versteht. Doch viel lieber erträumt und erschafft sie die Zukunft: „Wenn ich einen Plan mache, und auch wenn er über zehn Jahre geht: Ich ziehe ihn durch.“
Als junge Frau mit türkischen Wurzeln in einer Männerwelt, Versicherungsbranche, sich durchzusetzen, diese Klaviatur beherrscht sie längst in Brillanz. „Die wollen mir das Leben schwermachen, Ablehnung: Ich lache darüber“. So strahlt sie Dich an, und Du weißt in diesem Moment. Sie ist eins dieser seltenen Wesen, die jedes Märchen in Wahrheit verwandeln, weil sie mit unbändiger Energie an sich glaubt.
Angst überwinden, verkaufen, Vertrieb, all das liebt sie längst durch und durch. Sie verkauft, weil sie längst wieder weiter ist, buchstäblich Arbeitsplätze. Wählt aus und erwählt, und zwar jene, die Versicherungen - wie einst sie selbst - jetzt viel esser verkaufen sollen, rekrutiert, steigt auch auf zur Direktionsbeauftragten Personal; und sieht sich selbst stets schon wieder weiter als andre.
Für den Sohn, dessen Vater ein Christ, da gibt sie ihr Leben. Selbst Muslima, vereint diese Frau ganze Welten, zwischen denen sie kämpft, zu verbinden, was Mächte der Finsternis jeden Tag doch zu spalten versuchen. Fragst Du mich: Braucht die Welt solche Engel, die doch scheitern und lachen und aufstehen und leben und lieben, die dem Teufel die Seelenmassage verkaufen, die er braucht, nur nicht glaubt, das zu brauchen?
Sieh sie an, diese Seher, die so heißt, weil sie’s kann.
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Seher Serim, Direktionsbeauftragte für Orga und Personal, Startup-Plattform-Architektin, Mutmacherin und Top-Motivatorin, Recruiterin und Verkaufsspezialistin für Finanz- und Versicherungsorganisationen, Überlebenskünstlerin, Grenzgängerin, Buchautorin und Keynote-Speakerin bei „DIE #MARKTDOMINANZ IST EINS“. Sie lebt heute mit ihrem Sohn in Hannover. Mit ihrer Lebensgeschichte gibt sie heute vielen Menschen ein Beispiel, wie sie „Ablehnung mit Leichtigkeit überwinden“, um den einmal für sich entdeckten Weg konsequent und mit Zuversicht gehen, um Ziele zu erreichen, die anfangs jenseits ihrer Vorstellungskraft liegen.